Pierre Bourdieu hat recht: Unsere Bildungssysteme reproduzieren. Doch warum und wie schaffen es nicht wenige nach oben?

Bildungs- und Berufssoziologie

In den 1960er Jahren erfuhr die Soziologie in der Schweiz einen großen Aufschwung. In diese Zeit fiel die Gründung des Instituts für Soziologie und sozio-ökonomische Entwicklungsfragen (5.84) durch Richard F. Behrendt. Eines der ersten Projekte (das meine Anstellung ermöglichte) war das wissenschaftliche Sekretariat der Eidgenössischen Kommission für Nachwuchsfragen im Gebiet der Geisteswissenschaften, der medizinischen Berufe sowie des Lehrerberufes auf der Mittelstufe (Zf. 2.1). Im Anschluss daran verfasste ich als Dissertation eine Studie «Der Beruf des Gymnasiallehrers» (Zf. 1.2). Die zentrale These lautet: Es handelt sich um eine Rolle im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Qualifikation (die damals noch häufig der Weg zu einer Universitätsprofessur war) und pädagogischem Engagement. Parallel dazu führte ich Befragungen über die Studien- und Berufswahl von Maturanden und – damals noch wenigen – Maturandinnen durch (4.1, 5.2) und verfasste programmatische Übersichten zur Bildungsforschung (Zf. 5.1). Diese Themen habe ich in meiner Habilitationsschrift «Der Prozess der beruflichen Sozialisation» (Zf. 1.3) erweitert und theoretisch vertieft.